Madrid … Toledo … Babel, 2006 Film 19th of March, 2007 POST·MERIDIEM 11:02
Die Woche nach jenen Tagen an der Costa Blanca verbrachte ich in Madrid, bei Inma. Die Stadt war ganz interessant, voller Spaniern (überraschenderweise ...) und nicht-europäischen Ausländern, mehr so als Berlin, jung, lebendig. Es fehlte ebenso wenig an sprachlichen Merkwürdigkeiten – Inma kommt aus Andalusien, genauso wie ihre Mitbewohner, und da spricht man ein kaum verständliches Spanisch (im Vergleich zur Standardvariante), el andaluz. Ich schaffte es, mich auszudrucken, aber die Antworten zu interpretieren war immer unmöglich (da Inma gut Englisch kann, war dies nicht so ein großes Problem). Und unter den Madrileños, im theoretischen Zentrum des modernen Kastilisches, fehlt manchmal auch das /s/ nach einem Vokal, wie in Andalusien – es war nie so extrem, aber es erschwerte das Verständnis. Als ich nach Berlin zurückkam war ich zufrieden endlich eine leicht verständliche Sprache zuhören zu können :-) .
Ein Tag von der Woche war ich in Toledo, mittelalterliche Hauptstadt Spaniens, etwa 40 Minuten im Zug von Madrid. Eine sehr touristische Stadt, mit einem Haufen Moscheen, Synagogen, Kirchen und Burgen. Historisch war Toledo ein Schlüsselpunkt der Reconquista, das Herz jener Feldzügen die eine Nation voller christlicher Bigotterie erbauten, und eines der wenigen erfolgreichen Kreuzzüge gegen Islam, also die Quelle vieler mittelalterlichen militärischen Romanze. In einem Tag kann man nicht so viel lernen, aber es hat in mir das Interesse erweckt, besonders wenn es um enges Kontakt zwischen romanischen und arabischen Sprachen geht.
Seitdem bin ich wieder in Berlin; hab den Film Babel in den Originalsprachen gesehen – es ist wirklich gut, stilistisch wie 21 Grams, ein anderer Film vom selben Regisseur. Es gescheht in Mexico, Kalifornien, Marokko und Japan, und die Zeitenfolge ist ziemlich kompliziert. Es gab Untertiteln, aber die Unklarheit und die Missverständnisse die von verschiedenen kulturellen und sprachlichen Hintergründe stammen, waren nie weit weg.
Wort des Tages: ‚greis‘ bedeutet ‚veraltet, grau- oder weißhaarig‘ auf Deutsch; das germanische Wort scheint der Ursprung des französischen « gris » ‚grau‘ zu sein, laut der Gebrüder Grimm.
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Where’s the English dude!
How’s life?